Ausbildung zur Fachkraft für Hirnfunktionstraining für Kranke FKH® Ausbildungsschema & lernprogramm Für wen ist der Fortbildungslehrgang Fachkraft für Hirnfunktionstraining bei teilleistungsgestörten und dementen Patienten FKH® gedacht? Für alle Personen, die im Bereich der Geriatrie/Gerontologie tätig sind. Eingangsvoraussetzung ist eine Ausbildung in einem medizinisch/therapeutischen Beruf oder eine längere Tätigkeit im Bereich Geriatrie/ Gerontologie. Die Fachkräfte für Hirnfunktionstraining für Kranke sind Mitarbeiter aus allen medizinischen Berufen, so sind in unseren Kursen z. B.: Angehörige von PatientInnen, AltenpflegerInnen, ÄrztInnen, Arzthelferinnen, BademeisterInnen und MasseurInnen, BetreuerInnen, BewegungstherapeutInnen, Ehrenamtliche und hauptamtliche MitarbeiterInnen von allgemeinnützigen Vereinen und Institutionen, ErgotherapeutInnen, GerontologInnen, GesundheitspädagogInnen, GymnastiklehrerInnen Krankenschwestern, Krankenpfleger, LehrerInnen, LogopädInnen, Medizinisch-technische AssistentInnen, MitarbeiterInnen von Sozialstationen und anderen sozialen Institutionen, MototherapeutInnen, PädagogInnen, PharmareferentInnen, PhysiotherapeutInnen, SonderschulpädagogInnen, Studenten, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, SoziologInnen.
Diese „Mischung" ist bewusst gewollt. Sie trägt dem interdisziplinären Charakter der Fortbildungslehrgänge in besonderer Weise Rechnung. Wir lernen gegenseitig voneinander, wir tauschen uns geistig aus, wir qualifizieren uns durch Teamarbeit. Es kommt zu einer kooperativen kommunikativen Selbstqualifikation. Diese findet in folgenden Schlussfolgerungen ihre wissenschaftliche Basis: „ Die Informationspsychologie lehrt uns, dass wir nur in einem sehr begrenzten Umfang Information verarbeiten können. Wir sind neben dem Computer insbesondere auf Partner angewiesen, um unsere bereits aufgenommene und gewichtete Information durch Diskussionen übernehmen, reflektieren und abwandeln zu können. Diese Art der Informationsgewinnung muss, um nicht einseitig zu werden, auf möglichst viele Personen mit unterschiedlichen Berufen ausgedehnt werden. Nur so gewinnen wir ein wirklichkeitsadaptiertes Bild. Was ist unser Prinzip? Der Fortbildungslehrgang basiert auf wissenschaftlichen Grundlagen, der vernetzt, gleichermaßen - geriatrisches Handlungsdenken,
- geriatrisches Assessment
- geriatrische Handlungsvollzüge
- integrative/interaktive Therapie und
- geriatrische Handlungsziele
- Kompetenz, Teilkompetenz, Kompetenzgefühl, Lebensqualität des Patienten und Angehörigen/Betreuenden
berücksichtigt. Eine wichtige Grundlage des Integrativen/Interaktiven Hirnfunktionstrainings bei teilleistungsgestörten und dementen Patienten IHT® ist das ABCD® - Modell. Es gliedert sich in die ABCD-Therapieâ auf. Hierbei kommt ein auf das Subjekt abgestimmter, individueller und je nach Situation permanent aktualisierter Therapieplan zur Anwendung. Die ABCD-Therapieâ beinhaltet folgende Komponenten: - allgemeine Basistherapie
Bekämpfung der psychologischen, sozialen, ökologischen, epochalen und finanziellen Voralterungsrisiken. Reduktion besonderer Belastungssituationen, z. B. Einsamkeit , Rollenverlust, soziale Diskriminierung, sensorische Deprivation. Reduktion medizinisch therapierbarer Risiken incl. Ausschaltung von Medikamenten, die die geistige Leistungsfähigkeit negativ beeinflussen können. Therapie medizinischer Erkrankungen. Therapie psychiatrischer Begleitsymptome. Spezielle psychiatrische, nicht medikamentöse Therapiemaßnahmen. Arzt incl. Behandlung von Krankheiten, Prävention von Risikofaktoren, psychotherapeutischer Beratung und Führung, Medikamente (s. Anlage). Medizinisches Team incl. Beratung, Führung und Training. Angehörigenberatung und Angehörigentraining. - Bewegungstherapie incl. aerobes Training,
Emotives Erlebnistraining, Gangtraining, Gleichgewichtstraining, Koordinationstraining, Krafttraining, Rhythmus, Training der Feinmotorik incl. Raumorientierung, Training der Grobmotorik incl. Raumorientierung. - Cerebrales (Kognitives) Training immer in Kombination mit Emotion/Motivation und Pflege sozialer Beziehungen.
- Training der Kognitionsbereiche mit der Methode des fehlerfreien Lernens und des motorischen Lernens.
- Sprach- Kommunikationstraining.
- Training des therapeutischen Perspektivenwechsels.
- Reflexion des Würdeaspektes des Patienten.
- Individueller, situationsadaptierte Anwendung von speziellen Therapien, wie basaler Stimulation, Validation, Reminiszenztherapie, Selbsterhaltungstherapie (SET), Realitätsorientierungstraining (ROT).
D. Diätetische Therapie im Sinne einer Lebensordnung, im Sinne des Erhalts von Lebensmuster. Dies umfasst folgende Bereiche: - Sensorik (Stimulierung von Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen)
- Zufuhr (Flüssigkeit, feste Nahrungsstoffe)
- Ausscheidung (Stuhl, Urin)
- Regeneration
- Alle Teilbereiche der Kognitionsfunktion incl. Emotion (Gefühl), Motivation, Motorik.
- Kommunikation
- Angehörigenberatung
- Angehörigentraining
- Milieutherapie/Soziotherapie.
Damit wird eine Teilkompetenz bzw. Gefühlskompetenz ermöglicht und einer reizmäßigen (sensorischen), geistigen (mentalen), kommunikativen und handlungsmäßigen Reizarmut vorgebeugt, die zu Fehlanpassungen (z.B. Antriebslosigkeit; Reduktion von Gesprächen) führen kann. Weiterhin wird eine Überlastung geistiger Ressourcen vermieden. Einer geistigen Katastrophenreaktion wird vorgebeugt.
Dies bedeutet: Die tatsächlich noch vorhandene geistige Leistungsfähigkeit, die durch sensorische Deprivation oder Fehladaptation maskiert war, ist jetzt voll wieder verfügbar. Das IHTâ bewirkt eine Ressourcenaktivierung: dies sind Möglichkeiten, die noch vorhanden sind, aber nicht mehr angewendet wurden. Warum steht die Solidargemeinschaft bei der Therapie von Hirnfunktionsstörungen auf dem Prüfstand? - 5% der über 65-jährigen Personen weisen eine Demenz auf.
- 20% der über 80-jährigen Personen weisen eine Demenz auf.
- 30 – 50% der über 90-jährigen Personen weisen eine Demenz auf.
- Ca. eine Million Menschen - in 10 Jahren werden es zwei Millionen Menschen sein - der Bundesrepublik Deutschland weisen eine Demenz auf.
- Im Jahre 2040 werden ca. 50 – 60% aller Gesundheitsausgaben auf 85-jährige und ältere Patienten entfallen.
- In den letzten drei Lebensjahren eines älteren Menschen fallen 50% der medizinischen Kosten an, die im gesamten Leben dieser Person aufgebracht werden müssen. Eine Prävention in diesem Lebensalter ist demnach extrem kostensparend.
- Die therapeutischen incl. präventiver Maßnahmen in Bezug auf Hirnfunktionsstörungen sind nur zu leisten, wenn das gesamte therapeutische Team befähigt wird diese Maßnahmen kompetent durchzuführen.
Was ist das Ziel des Hirnfunktionstrainings? - Verminderung einer mangelnden Anregung im sensorischen, mentalen, handlungsmäßigen und kommunikativen Bereich.
- Vermeidung von Fehlanpassungen in diesen Bereichen.
- Verzögerung des Abfalls kognitiver Leistungen.
- Erhalt der ADL – und IADL Funktionen.
- Verbesserung der Lebensqualität dementer Personen und deren Angehörige/Pflegende.
Was ist das Lehrgangsziel? Das Lehrgansziel ist die Qualifikation in den oben genannten Berufen für Spezialaufgaben - incl der Prävention - des Integrativen/Interaktiven Hirnfunktionstrainings bei teilleistungsgestörten und dementen Patienten. Die FKH® Fachkraft soll vertraut werden mit: - Erscheinungsbilder bei Hirnfunktionsstörungen
- Diagnostik und Differentialdiagnostik bei Hirnfunktionsstörungen im biologischen, psychologischen, sozialen und geistig-mentalen Bereich.
- ABCD®-Therapie incl. basale Stimulation, Validation. SET, ADL und IADL Training.
- Kommunikationstraining
- Angehörigenberatung/Angehörigentraining
- Betreuungsgesetz
- Soziales Netzwerk
Der erfolgreich abgeschlossene Fortbildungslehrgang befähigt, Einzeltrainingseinheiten und Gruppentraining bei Personen mit Hirnfunktionsstörungen durchzuführen. Der Behandlungsplan sollte immer gemeinsam mit klinisch erfahrenen Spezialisten erstellt und begleitet werden. Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es? - Tätigkeit im geriatrisch – praegeriatrisch – gerontologischen Bereich seit mindestens 4 Jahren.
Ausbildungsschema & Lernprogramm Termine, Kosten & Anmeldung
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